Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Pulver draus

Nach dem schnellen Sieg am Vortag trat der Hörder TV zur absolut vertretbaren und gerechtfertigten Spielbeginns-Uhrzeit um 20 Uhr an einem Sonntag gegen das Tabellenschlusslicht FC Augustdorf an. Nicht nur die Uhrzeit war schäbig, sondern auch das Wetter. Um 18:30 Uhr kam man pünktlich in der verschneiten Großstadt Augustdorf mit ihren 9.774 Einwohnern an.

Das Ziel war klar: Wir verlieren nicht 0:3 und holen nicht nur 3 Punkte, sondern auch das ausgesetzte Kopfgeld der teils verhinderten Spieler – insgesamt 5 Bierkisten bei einem Sieg.

Mit diesem klaren Motivationsziel ausgestattet startete man in den ersten Satz. Und schnell wurde klar: Die Augustdorfer hatten nicht so richtig Lust. Von den ersten neun Punkten machten wir selbst nur zwei, der Rest wurde durch Aufschlagfehler auf der Gegenseite verschenkt. Da stieg in manchen Köpfen bereits die Frage auf: „Wofür sind wir hier?“ – doch diese sollte später noch beantwortet werden.

Zu Satzbeginn war der Ausgang noch unklar, da man trotz der besagten Aufschlagfehler des Gegners keinen ausreichenden Druck im eigenen Aufschlag ausüben konnte. Das änderte sich ab dem Spielstand von 8:7. Von da an wurde der Druck erhöht und bei den Augustdorfern schlichen sich immer mehr Fehler ein, sodass der Satz schließlich mit 25:19 endete.

Der zweite Satz verlief ähnlich wie der erste, nur dass Hörde sich früher dazu entschied, mehr Druck zu machen. Daran konnte auch die Ablenkung eines Augustdorfer Fans nichts ändern, der Spielertrainer Marlon Externbrink dicht an sich heranzog, um sich nach dem Alter eines Mitspielers zu erkundigen. Der Satz endete mit 25:16.

Auch im letzten Satz zeichnete sich schnell ab, was bereits zuvor zu beobachten war. Die Annahme- und Angriffsqualität der Dörfler ließ immer weiter nach, während die Rothemden in sämtlichen Disziplinen zulegten. Über das Spiel hinweg trafen sich die Augustdorfer Feldspieler aufgrund der eigenen Performance immer wieder nach Ballwechseln in der Mitte des Feldes, um dort ihre Probleme zu diskutieren. Irgendwann wurde dem Schiedsrichter das zu viel – nach einer Verwarnung folgte die rote Karte. Später im Spiel wurde der Einsatz des Liberos unbeabsichtigt verzögert, was ebenfalls eine Karte zur Folge hatte.

Trotz der vielen Fehler und der schwindenden Qualität versuchte ein Fan an der Trommel der Augustdorfer bei einem Stand von 20:10 für Hörde noch einmal das Feuer zu entfachen und fragte die anderen Fans:
„WOFÜR SIND WIR HIER?“
Und bevor irgendjemand auch nur darüber nachdenken konnte, beantwortete er sich die Frage selbst mit einem kräftigen:
„AUGUSTDORF, AUGUSTDORF, AUGUSTDORF!“

Das ändert jedoch auch nichts am absehbaren Ende des Satz, der mit einem Punktestand von 25:13 ausging.

Nach dem Spiel im verschneiten Augustdorf konnte die M1 des TV Hörde bei einer Mantaplatte das Dorfleben beobachten, während die Dorfjugend von Augustdorf ihre Donuts auf dem Parkplatz ausführte. Immerhin das können sie gut.

Jetzt ist erstmal eine Woche Spielpause, in der das Training genutzt wird, um sich auf das nächste Auswärtsspiel am 06. Dezember gegen Kevelaer vorzubereiten.

Nicht gut im driften auf verschneiten Parkplätzen, aber dafür gut im Volleyball waren:

Henrik Hester (1), Niklas Mielke (3), Kjell Machalowsky (4), Jonathan Kühlmann (5), Alexander Herbort (7), Maksym Horelov (8, MVP), Marlon Externbrink (9), Adrian Reutter (11), Fabian Fingerhut (14), Jan Pieper (18)

 

Stimmen zum Spiel:

„Ist die Medaille auch überbacken?“

„Wie alt ist Maksym?“

„OVERPASSS ESSS“

„Wofür sind wir hier? – AUGUSTDORF, AUGUSTDORF, AUGUSTDORF“