TV Hörde II vs. SG TSC Gievenbeck
1:3
(19:25, 21:25, 25:20,19:25)
„Sein oder nicht sein?“, stellte sich einst schon Shakespeares Hamlet die existentielle Frage nach dem Warum. Oder wie es ein ähnlich versiertes Sprachgenie ausdrückte: „Woran hat et jelegen?“
Ja jut, das ist natürlich immer so die Frage, woran et jelegen hat. Am vergangenen Sonntag zählte sich auch die zweite Damenmannschaft des TV Hörde zu den Menschen, die sich nicht erklären konnten, woran es denn eigentlich lag, dass man nach dem furiosen Saisonstart mit drei Siegen in Serie nun die zweite Niederlage in Folge kassierte.
Nach dem bitteren Misserfolg gegen Mesum hatte die Hörder F2 am Sonntagnachmittag die Chance auf Wiedergutmachung. Spielort war zum dritten Mal hintereinander die Hörder Festung, die allerdings dieses Mal keine Schwierigkeiten bereiten sollte. Kein kreativer Autofahrer mit neuen Parkideen, keine Stangen, für die man einen Master im Bauingenieurswesen besitzen muss, um ein ordentliches Netz aufzustellen und auch sonst lief es so reibungslos, dass sogar noch Zeit blieb, die Jungs der M3 bei ihrem Spiel anzufeuern.
Eigentlich stand an diesem Tag also alles unter einem guten Stern: der Kader war voll, es fehlte lediglich Ivy Schulte, die es komplett erwischt hatte und somit leider krank zuhause blieb. Von anderen medizinischen Phänomenen blieb auch Ceyda nicht verschont, die schon beinah im 30-Sekundentakt niesen musste, was allerdings nicht an dem gigantischen Staubberg lag, den Tea im Voraus zusammengefegte (und der jeden mit Hausstauballergie sofort für alle Zeiten ausgeknockt hätte), sondern auf zufällig auftretende Niesanfälle zurückzuführen war, die unsere Kapitänin nach eigener Aussage wohl einfach manchmal hatte.
Als das Feld also fertig aufgebaut war, das falsch bedruckte Trikot von Hannah noch passend mit Tape verziert wurde und Greta und Minna sich großzügigerweise bereit erklärt hatten, die für die Cafeteria mitgebrachten Snacks einer Geschmackskontrolle zu unterziehen, um sicherzustellen, dass man den Zuschauern bloß nichts Schlechtes anbot, ging es schließlich ans Aufwärmen. Zunächst im Kreis versammelt, zeigten die Hörder Mädels erst einmal, was für ein fußballerisches Talent (beziehungsweise Unvermögen) in ihnen schlummerte, welches meistens erst in der Off-Season richtig gefördert werden konnte. Nachdem die roten Ronaldos also ein bisschen den Ball hin- und hergekickt hatten, wurde endlich zur eigentlichen Zielsportart gewechselt. Die Auslosung wurde – aufmerksame Leser wissen natürlich, was jetzt kommt – wie immer verloren; eine Statistik, die fast noch beeindruckender ist, als die Anzahl von Netzen, die durch Teas enorm starke Zuspielerhände ihr Ende fanden, aber so gab es zumindest auch an dem Punkt keine unerwarteten Überraschungen.
Nun zum Spiel. Die Annahme war zwar stabiler als in der Woche zuvor, trotzdem kam sie phasenweise zu ungenau, sodass wir uns selbst die Chance auf Punkte nahmen. Auf beiden Seiten wurden teilweise wirklich spektakuläre Rettungsaktionen gezeigt, leider deutlich öfter mit einem glücklicheren Ende für die Mädels aus Münster. Lediglich im dritten Satz schafften wir es, unsere eigentliche Leistung abzurufen und unsere Gegnerinnen so unter Druck zu setzen, dass wir diesen Satz gewannen. Die große Aufholjagd und die Hoffnung auf einen Tiebreakblieb aus, denn auch der vierte Satz ging an die Gäste.
Die große Frage, woran es denn nun gelegen hat, konnte leider nicht final geklärt werden. Auch in der Nachbesprechung des Spiels waren wir uns einig, dass es nicht die eine Sache gab, die für die Niederlage verantwortlich gemacht werden konnte, von Magas großzügigem Angebot, die komplette Schuld ihr zu geben, hielt der Rest der Mannschaft nämlich ziemlich wenig. Es musste an anderen Faktoren gelegen haben, also rekapitulierten wir: die Annahme kam manchmal ungenau, war aber eigentlich ganz gut, im Block wurden Punkte erzielt, es hätten aber mehr sein können und im Angriff und der Abwehr waren wir auch solide gewesen. Vielleicht kam Minna mit ihrer Aussage dem ganzen am nächsten: „Wir waren in allem gut, aber in nichts richtig krass.“
Die Stimmen zum Spiel:
Ceyda: Ich könnte jetzt gerade alle Muffins essen.
Tea & Hannah: HINAUS!
Alina: Ich habe keine Nerven mehr für Aufschläge.
Lara: Ich hab‘ das Einspielshirt zweimal in den Trockner getan und jetzt passt es endlich.
Christopher: Ich war zwar sauer, aber eigentlich war es gar nicht so schlecht.
Gut, aber nicht krass waren: Ceyda Altintas, Sophia Bader, Alina Danne, Leonie Danne, Minna Dunkhorst, Merja Hammer, Laura Kunz, Marlene Lösing, Greta Rustige, Magdalena Stojanovic, Teodora Stojanovic, Hannah Trautmann, Leonie Ufert und Lara Werth.